Die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Damit hat auch Filderstadt die Aufgabe, kommunale Integrationspolitik in Kooperation mit bürgerschaftlich engagierten Menschen, Vereinen und anderen Organisationen zu erfüllen.
In Filderstadt leben heute 127 Nationen gut miteinander zusammen. Viele Menschen wohnen schon lange in Filderstadt oder sie sind hier geboren. Diejenigen, die vor Krieg, Verfolgung und Diskriminierung fliehen müssen, wollen wir gemeinsam auf- und vor allem annehmen. Wir stellen uns dieser Aufgabe im Bewusstsein unserer humanitären Verantwortung und Verpflichtung. Unser Zusammenleben soll gemeinsam und aktiv zum Wohle Aller gestaltet werden.
Gelingende Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der nicht nur die Zugezogenen, sondern auch wir als „Aufnahmegesellschaft“ unseren Beitrag leisten müssen. Die Politik muss dafür passende Rahmenbedingungen schaffen.
Gezielte Integrationsmaßnahmen erleichtern die Einbindung in unsere Gemeinschaft. Wir wollen wohnortnahe Betreuungs- und Unterstützungsangebote für zugewanderten Menschen sowie das aktive Einbringen von Menschen mit Migrationsgeschichte in gesellschaftliche Aufgaben fördern.
Die Partizipation von Bürger*innen mit Migrationsgeschichte ist auch in unserer Stadt schwindend gering. Sie sind so gut wie nie an Entscheidungsprozessen beteiligt, im Gemeinderat sind sie unterrepräsentiert.
Wir wollen zugewanderten Menschen die politische, soziale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
Filderstadt ist bei der Bewältigung dieser Aufgaben gut aufgestellt: Viele Vereine und Organisationen bringen sich mit großem persönlichem Einsatz für ein gelingendes interkulturelles Miteinander ein. Der AK Asyl sowie zahlreiche Menschen außerhalb organisierter Strukturen engagieren sich auf beeindruckende Art und Weise bei der Unterstützung von geflüchteten Menschen. Eine wichtige Aufgabe der Stadtverwaltung ist es, dieses bürgerschaftliche Engagement unbürokratisch zu unterstützt und zu fördern.
Die Stadtverwaltung muss auf die wachsende Vielfalt der Gesellschaft angemessen reagieren. Die Förderung interkultureller Kompetenzen sowie die interkulturelle Öffnung aller Verwaltungsbereiche sind weiterhin voranzubringen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels muss sich die Verwaltung im eigenen Interesse dieser Herausforderung stellen.
Hass und Hetze bedrohen unsere Demokratie. Eine wichtige Aufgabe sehen wir darin, den momentan vorherrschenden diskriminierenden und polarisierenden gesellschaftlichen Diskurs aufzubrechen und eine Definition von Heimat und Identität zu entwickeln, die allen Menschen gerecht wird. Nur so kann ein friedliches Miteinander gelingen.