Filderstadt hat gemeinsam mit den Bürger*innen, den Gewerbetreibenden und der Verwaltung Klimaschutzziele erarbeitet. Trotz der Mitgliedschaft im Klima-Bündnis und Klimaresulotion des Gemeinderates sind diese Ziele aber noch bei weitem nicht erreicht. Einmal mehr wird deutlich: Klimaschutz ist nicht zum Nulltarif zu bekommen, sondern bedarf der intensiven Anstrengung Aller und den Einsatz finanzieller Mittel in größerem Umfang. Nur so ist das vom Gemeinderat beschlossene Ziel eines klimaneutralen Filderstadt bis 2032 zu erreichen.
Angefangen beim Gebäudebestand und Neubau, wo sich durch entsprechende Maßnahmen und Vorgaben der Energieverbrauch weiter reduzieren lässt.
Wir müssen die Wärmewende umsetzen, weg von fossilen Energieträgern hin zu regenerativen Energien. Hierzu ist die schnelle Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung ein wichtiger Baustein.
Klimaschutz bedeutet zudem weniger Energieverbrauch bei der Mobilität, z.B. durch mehr Fahrten mit dem ÖPNV, eine weitere Förderung und Bevorrechtigung des Radverkehrs und weiteren Massnahmen wie eine dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h auf der B27.
Der Filderstädter Wald hat schwer mit der Klimaveränderung zu kämpfen. Weißtanne und Fichte sind an gemäßigte Temperaturen und ausreichend Wasser gewöhnt. Wird das 2 °C-Ziel nicht erreicht, stuft ForstBW diesen Baumbestand als wenig geeignet bis ungeeignet ein. Auch hier wird deutlich, wie wichtig Klimaschutz ist.
Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Filderstadt vom März 2014 erfordert zur Umsetzung der vereinbarten Klimaschutzziele eine engere Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung. Das Umweltschutzreferat allein kann die geplanten Maßnahmen in der Gesamtheit nicht bewältigen. Vielmehr müssen auch die Wirtschaftsförderung, das Baurechtsamt, das Stadtplanungsamt sowie Hoch- und Tiefbauamt ihre Aufgaben im Bereich Klimaschutz konsequent angehen und umsetzen. Darauf werden wir in Zukunft stärker unser Augenmerk richten.
Das kommunale Energiemanagement leistet wertvolle Arbeit, wenn es um die Reduzierung des Strom- und Wasserverbrauchs in Schulen und weiteren Verwaltungsgebäuden geht.
Ein wichtiger Baustein, um den Klimaschutz in unserer Stadt voranzubringen, ist die ehrenamtliche Tätigkeit des Arbeitskreises „Klimaschutz“ in Filderstadt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass er auch zukünftig seine Aufgabe mit Unterstützung des Gemeinderates fortführen kann.
Klimaschutz ist eine Aufgabe für jetzt und hier und zugleich für alle nachkommenden Generationen.
Unsere Stadt klimaresistent machen
Im Sinne der vom Gemeinderat beschlossenen Klimaresolution für Filderstadt und des angestrebten Ziels "Klimaneutrales Filderstadt bis 2032" müssen auch bei der weiteren Stadtentwicklung Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören unter anderem:
- konsequente Innenverdichtung innerhalb der bestehenden Siedlungsräume vor einer Bebauung der freien Landschaft,
- klimaresistentes Bauen, Berücksichtigung von Klimafolgen bei Bauvorhaben,
- Einplanung von Wasserspeicherfähigkeit der Flächen bei innerörtlichen Hoch- und Tiefbaumaßnahmen (Prinzip der Schwammstadt),
- deutliche Ausweitung der Stadtbegrünung zur Regulation des Stadtklimas,
- Nutzung klimafreundlicher Baustoffe bei Bauvorhaben und konsequentes Recycling,
- Ausweitung des Konzeptes Schwammstadt, soweit möglich, auch auf die Agrarflächen, um Starkregenereignisse abpuffern und das Niederschlagswasser zur Feldbewässerung nutzen zu können,
- Optimierung des Verkehrsflusses durch Digitalisierungsmaßnahmen.