Grüne Kreistagsfraktion macht mehr aus Biomüll und Grünabfällen
Ab Herbst 2024 werden biologische Abfälle aus den Kreisen Böblingen und Esslingen in einer neuen Anlage bei Leonberg vergärt. Die dadurch entstehenden Biogase werden als grüne Energiequelle fossile Energieträger ersetzen. 80 Prozent des entstandenen Biogases gelangt über eine Leitung zur ehemaligen Kreismülldeponie Sindelfingen in eine Anlage zur Herstellung von Methangas. Dort wird das Rohgas aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. Die 44 Millionen Euro kostende Vergärungsanlage an der A 8 auf Gemarkung Leonberg ist für eine Gesamtkapazität von 72 000 Tonnen aus beiden Landkreisen ausgelegt, Bioabfälle und Grünabfälle. Zurück geht diese Anlage auf einen Antrag der Grünen Kreistagsfraktion in Esslingen.
„Wir haben vorausschauend eine Vergärungsanlage gefordert, weil die Bioabfallkompostierung in Kirchheim in die Jahre kam und die Vergärungstechnologie eine weitere erneuerbare Energiequelle bereitstellt“, begründet Filderstadts grüner Kreisrat Rainer Moritz den damaligen Antrag. Alles Weitere ist eine Erfolgsgeschichte. Der Esslinger Kreistag und die Landkreisverwaltung zogen mit. Ein Gutachten ergab, dass eine gemeinsame Vergärungsanlage auf Leonberger Markung die richtige Lösung ist.
Der Landkreis Böblingen ist auch an der Kompostierungsanlage in Kirchheim/Teck beteiligt, die ab 2025 runderneuert werden soll. Dies wird erst möglich, weil dann die Vergärungsanlage bei Leonberg in Betrieb ist und dort der Biomüll anlanden kann, Die Runderneuerung des Kompostwerks wird übrigens nötig, damit die Gärreste aus Leonberg zusammen mit einem Teil des Grünmülls aus dem Landkreis Esslingen zu wertvollem Kompost verarbeitet werden können.