Wir beantragen die Entwicklung und Umsetzung einer Konzeption und die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs für „Nachhaltiges Bauen“ in Filderstadt nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft – dies bedeutet die Minimierung des Ressourceneinsatzes und der Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen. Es soll sowohl für die Sanierung bestehender Gebäude als auch beim Bau neuer Gebäude gelten. Dabei sollen Indikatoren entwickelt oder bestehende übernommen und eingesetzt werden, um den Erfolg der Umsetzung messbar zu machen. Die Stadt Filderstadt übernimmt zudem eine Vorbildfunktion. So sollen unsere geplanten Kinderhäuser und das Zentrale Rathaus im Falle einer Realisierung als Leuchtturmprojekte etabliert werden.
Begründung: Um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen muss eine Kehrtwende in der Bauwirtschaft stattfinden. Um den Erfolg der Maßnahmen im Baubereich messbar und überprüfbar zu machen, müssen Indikatoren entwickelt und eingesetzt werden. Orientierungshilfe bieten beispielweise „SDG-Indikatoren für Kommunen Indikatoren zur Abbildung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen in deutschen Kommunen“, Herausgeber: Bertelsmann Stiftung, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutsches Institut für Urbanistik, Engagement Global und der Leitfaden für nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Dabei sind uns folgende Aspekte wichtig:
• Sanierung und Bau von Gebäuden nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft:
• Berücksichtigung der drei Säulen des nachhaltigen Bauens:
- ökologische Qualität, z.B. Verwendung nachwachsender und natürlicher Rohstoffe (z.B. Holz, Lehm), Flächenschonung durch multifunktionale Bauweise, die auch eine Nachnutzung ermöglicht, Einsatz erneuerbarer Energien, hohe Energieeffizienz, Fassaden- und Dachbegrünung
- ökonomische Qualität, z.B. Ermittlung der Kosteneffizienz eines Gebäudes anhand einer Lebenszykluskostenanalyse
- sozio-kulturelle sowie funktionale Qualität, z.B. Nutzerfreundlichkeit, Förderung des Wohlbefindens und der Gesundheit, Einflussmöglichkeiten des Nutzers, Barrierefreiheit, Zugänglichkeit (Teile des Gebäudes stehen möglichst vielen Nutzern, d.h. der Öffentlichkeit, zur Verfügung), Berücksichtigung ästhetischer Aspekte (Integration in städtebauliches Konzept, gleichzeitig Berücksichtigung bauliche Vielfalt, Kunst am Bau).