Unter diesem Titel lud der Weltladen in Filderstadt zu einem hochinteressanten Filmabend ein. Vorgestellt wurde die Entwicklung der Schokoladenfabrik „fairafric“ in Ghana/Westafrika. Bei Reisen durch Afrika entwickelte Hendrik Reimers, Gründer und Geschäftsführer von „fairafric“, die Idee, Schokolade im Land des Kakaoanbaus herzustellen. Ihm und dem ghanaischen Team geht es in erster Linie darum, strukturelle Ungerechtigkeiten des globalen Wirtschaftssystems anzugehen. Produzent*innen aus Ländern, die vor allem Rohstoffe wie beispielsweise Kakao erzeugen und exportieren, können aufgrund der Abhängigkeit von schwankenden und in der Regel viel zu niedrigen Weltmarktpreisen kaum überleben. Eltern sind gezwungen, ihre Kinder auf Kakaoplantagen arbeiten zu lassen, um den Lebensunterhalt der Familien zu sichern. „Fairafric“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Schokolade zu „dekolonialisieren“, indem der Rohstoff Kakao vor Ort zu Schokoladenprodukten verarbeitet wird. Damit bleibt die gesamte Wertschöpfungskette im Land. Es entstehen qualifizierte Arbeitsplätze im ländlichen Raum und eine Zukunftsperspektive für Menschen, die nun nicht mehr zur Landflucht oder zur Migration gezwungen sind.
Auf den Film folgte ein kurzer Input vom Kakaoexperten Aldo Chipana (Bildungsreferent Fairtrade Deutschland), der auch Fragen der Anwesenden rund ums Thema Kakao beantwortete.
Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema „Faire Schokolade“ ist wichtig, aber noch mehr Spaß macht die Praxis. Daher wurden zum Schluss alle zu einer Verkostung der „fairafric“-Schokolade eingeladen: superfair, bio, CO2 -neutral und superlecker!