Die Bedeutung der Wärmewende für den Klimaschutz wurde jahrelang verkannt.
Mittlerweile aber ist Wärmeplanung als Schlüssel zum kommunalen Klimaschutz verankert. Und Filderstadt tut gut daran, diese Planungen ernst zu nehmen, auch um ihrer Klimaresolution gerecht zu werden.
Die nun vorliegende Wärmeplanung bescheinigt unserer Stadt leider nichts Gutes: Einem überproportional hohen Wärmebedarf in unserer Stadt überwiegend der privaten Haushalte, steht zudem gegenüber, dass 93% der Wärmeversorgung auf fossilen Energieträgern (Gas und Öl) basiert. Der erneuerbare Anteil (Biomasse und Wärmenetze) beträgt dagegen nur ca. 7%.
In den kommenden Jahren bzw. Jahrzehnten werden daher enorme Investitionen notwendig werden (Erreichung Zielszenario 2040: 32 Mio. für Ausbau Photovoltaik, 1,2 Mrd. für energetische Sanierung der Wohnbaugebiete). Es rächt sich nun die Tatsache, dass jahrzehntelang aufs falsche Pferd gesetzt wurde. Fossile Energieträger waren bislang günstiger. Das ist in Zukunft anders. Der Aufbau von erneuerbaren Energiequellen wird jetzt letztlich dazu führen wird, dass Energieversorgung für alle günstiger wird. Und auch das muss neben der Klimaneutralität betont werden.
Klar ist aber: Jetzt müssen alle mit ins Boot geholt werden. Sowohl die privaten Haushalte, die Industrie, Gewerbe und Handel und in unseren Augen auch die Landwirte ist. Eine breite und transparente Öffentlichkeitsbeteiligung ist unabdingbar, wenn Wärmeplanung gelingen soll.
Mit großer Mehrheit hat nun der Gemeinderat den ersten sechs Maßnahmen der Wärmeplanung zugestimmt, darunter auch dem Ausbau von Photovoltaik - eine jahrelange Forderung unserer Fraktion. Als einzige Fraktion hat die FDP dagegen gestimmt, mit der Begründung die Maßnahmen seien zu teuer und nicht dringlich (!). Erstaunlich wenn man bedenkt, dass der Klimaschutz und das Thema „bezahlbare Energie“ in ihrem Wahlprogramm verankert ist. Dass das nur leere Worthülsen sind, hat sich jetzt einmal mehr gezeigt.
Unsere Fraktion wird darauf achten, dass die jetzt beschlossenen Maßnahmen konsequent vorankommen, sodass bei der Aktualisierung der Wärmeplanung in fünf Jahren weitere in Angriff genommen nehmen können.