In der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses lieferte die Verwaltung einen Bericht zu den von ihr umgesetzten Maßnahmen zur Klimaanpassung in Filderstadt.
Vermutet hatten wir es schon, jetzt aber haben wir es schwarz auf weiß: Der Bereich wird nicht mit der erforderlichen Intensität verfolgt und wird "von den verschiedenen Ämtern im Rahmen ihrer Zuständigkeit mitgedacht". Begründet wird dies mit dem Fehlen einer übergeordneten Strategie. Das ist allerdings nur bedingt richtig. Filderstadt verfügt über ein integriertes Klimaschutzkonzept und ist dem Kllimaschutzpakt, der Klimaagentur des Landkreises und dem "Klima mobil" beigetreten. Allein die Berücksichtigung dessen hat nie stattgefunden. Darüber hinaus sind wir der Auffassung, dass eine fehlende Strategie nicht gleichzeitig bedeutet, dass nicht beurteilt werden kann, ob bzw. dass eine Maßnahme klima- und umweltschädlich ist.
Als Fraktion haben wir immer wieder bei anstehenden Maßnahmen auf die Klima- und Umweltschutzrelevanz hingewiesen und Alternativen aufgezeigt. Dafür wurden wir oft belächelt. Hinzu kommt, dass die Verwaltung oft mit dem Argument des Zeitdrucks argumentierte und/oder viel Zeit dafür anwendete uns darzustellen, warum vieles von dem, was bereits in anderen Städten umgesetzt wird, ausgerechnet in Filderstadt nicht ginge.
Es ist an der Zeit, diese restriktiven Haltung abzulegen und mehr Mut für Neues zu beweisen. Dabei sollte man sich nicht davor scheuen, auch eine Vorreiterrolle einnehmen anstatt sich von Zwängen treiben zu lassen..
Dass der Gemeinderat die Herausforderungen erkannt hat und bereit ist konsequent zu handeln, hat er jetzt mit der Verabschiedung der von unserer Fraktion initiierten Klimaresolution bewiesen. Erstmals verpflichtet er sich damit, das Thema ganzheitlich anzugehen und sich auch daran messen lassen will. Denn, und das ist neu, fortan werden alle Maßnahmen mit Zahlen hinterlegt, sodass eine fundierte Entscheidungsgrundlage gegeben ist.
Last but not least: Die Ausrufung des OB bis 2032 die Stadt klimaneutral aufzustellen. Ein Ziel, dass wir voll und ganz unterstützen. Voranbringen müssen wir es aber gemeinsam und die Zeit dafür drängt. Der aktuelle Bericht des Klimarates fordert deshalb drastische Klimaschutzschritte vor 2030. Denn "Die Klima-Zeitbombe tickt" (UN- Generalsekretär António Guerres).