Die letzte Kinderbetreuungskonzeption der Stadt stammt aus dem Jahre 2006 (!). Die Notwendigkeit einer Fortschreibung, wie sie unsere Fraktion im Rahmen der Haushaltsberatungen 2016/2017 beantragt hatte, sah die Verwaltung damals nicht. Umso mehr begrüßen wir die jetzt beschlossene Konzeption, deren Besonderheit darin liegt, dass sie gemeinsam mit allen Träger*innen, dem Gesamtelternbeirat Kita und Fraktionsvertretungen erarbeitet wurde. Das schafft Transparenz und Akzeptanz, zeigt aber auch, dass die Stadt die Arbeit der kirchlichen und freien Träger*innen wertschätzt als unverzichtbaren Bestandteil ihrer Kinderbetreuungslandschaft.
Im Verlauf des Prozesses wurde deutlich, in welchen Bereichen Nachholbedarf besteht (beispielsweise Digitalisierung, Schließtage, Inklusion), aber auch dass Filderstadt vieles macht, das über dem in der KiTaVO des Landes Verankerten hinaus geht (beispielsweise Verfügungszeiten, Leitungszeiten). Für die 26 formulierten Strukturdimensionen erwarten wir eine Zeitschiene, sodass bei der Evaluierung in drei Jahren auf viele umgesetzte Maßnahmen geblickt werden kann. Das Ganze steht und fällt mit der Personalentwicklung. Die Formulierung von Qualitätsstandards allein wird nicht ausreichen. Es geht den Familien um die Verlässlichkeit der Kinderbetreuungszeiten, um die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Beruf und um nichts Geringeres als die Sicherung ihrer Existenzgrundlage. Das ist die größte Herausforderung. Wir bedanken uns bei Frau Höhn für die professionelle Begleitung des Prozesses sowie bei allen Beteiligten für ihr konstruktives Einbringen. Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass alle an einem Strang ziehen, wenn es um pädagogisch und strukturell qualitativ gut ausgestattete Kinderbetreuungseinrichtungen geht. Denn hier werden die Weichen für Chancengerechtigkeit und Teilhabe gestellt. (C. Kalarrytou)