Im Rahmen des Doppelhaushaltes 2022/2023 beantragte unsere Fraktion die Teilnahme Filderstadts am Programm „Kinderfreundliche Kommune“- eine Initiative von UNICEF und dem deutschen Hilfswerk, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Zweifelsohne kommt Filderstadt seinen Pflichtaufgaben im Bereich der Kinderbetreuung oder der Schulausstattung gewissenhaft nach. Darüber hinaus suchen auch die Freiwilligkeitsleistungen Filderstadts im Kinder- und Jugendbereich ihresgleichen. So wird z.B. im Jahr 2025 die Jugendarbeit der Sportvereine mit über 440.000€ bezuschusst.
Die Kinderfreundlichkeit einer Kommune misst sich in unseren Augen aber maßgeblich daran, inwieweit Kinder prinzipiell bei der Stadtgestaltung einbezogen und beteiligt werden, wenn es um ihre Interessen und Belange geht. Und hier setzt das Programm an.
Mit dem Jugendgemeinderat hat Filderstadt eine etablierte und engagierte Jugendvertretung und auch das Jugendforum bietet ein Beteiligungsformat, allerdings für Kinder über 14 Jahren. Für Kinder unter 14 Jahren gibt es keine Beteiligungsmöglichkeiten. Das „Hineinhören“ in die Vorstellungen und Wünsche dieser Altersgruppe wird dadurch erschwert.
Demokratie ist keine Selbstläuferin- sie muss gelernt und gelebt werden. Beteiligungsprozesse, die schon bei den Jüngeren und Jüngsten ansetzen, können einen wesentlichen Beitrag zur Festigung des Demokratieverständnisses leisten.
Durch die Teilnahme am Programm „Kinderfreundliche Kommune“ hätte Filderstadt vom den Unterstützungsangeboten und dem vorhandenen Know- how profitieren können. Umso unverständlicher ist für uns, dass alle anderen Fraktionen der Einschätzung der Verwaltung gefolgt sind und den Antrag abgelehnt haben.