Im Rahmen der Bedarfsplanung Kindertagesbetreuung 2024/2025 hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause Personalkostenzuschüsse für die freien und kirchlichen Träger*innen sowie der Kindertagespflege in Höhe von über 1,55 Mio. € jährlich ab dem Jahr 2025 beschlossen. Zur Bewältigung des enormen Personalbedarfs im Bereich der Kinderbetreuung sollen diverse Ausbildungsmodelle wie PIA-Kräfte, Anerkennungspraktikant*innen, Quereinsteiger*innen, Direkteinsteiger*innen verstärkt verfolgt werden. Diese Maßnahmen sind richtig und wichtig, werden aber wohl erst im September 2026 greifen. Darüber hinaus sollen Hauswirtschaftskräfte zur Entlastung des pädagogischen Fachpersonals eingestellt werden. Die Bedarfsplanung offenbart das Ausmaß des Personalbedarfs: Bei Zugrundelegung der aktuellen Öffnungszeiten sind 15 Stellen in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen unbesetzt. Eine Ganztagesbetreuung, wie sie die Stadt in der Vergangenheit stetig ausgebaut hatte, gibt es faktisch nicht mehr und würde bei Mitberücksichtigung einen Personalbedarf von insgesamt 25 neuen Stellen ausmachen. Daher bleibt die Gewinnung von zusätzlichem pädagogischem Fachpersonal die Hauptaufgabe im Bereich der Kinderbetreuung. Trotz alledem muss parallel dazu auch der Ausbau von dringend benötigten Betreuungsplätzen weiterverfolgt werden. Dazu ist als nächstes ein 4-gruppiges Kinderhaus in Sielmingen geplant. Unsere Fraktion unterstützt jede Bemühung der Stadtverwaltung in Bezug auf die zusätzliche Personalgewinnung, um den Familien verlässliche Öffnungszeiten zu garantieren. Die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit ist in den letzten Jahren zur Zerreißprobe geworden, insbesondere für Mütter, die heute immer noch ihre Berufstätigkeit eher einschränken als Väter. Darüber hinaus sind Familien zunehmend auf zwei Gehälter angewiesen, um ihre Lebenshaltungskosten zu bewältigen.